Earth for all – wir müssen jetzt handeln!
„Earth for all“, der topaktuelle und aufrüttelnde Bericht des Club of Rome, stand im Mittelpunkt einer intensiven und zukunftsorientierten Diskussion Mitte November im TIC Steyr, veranstaltet von der Redtenbacher Gesellschaft.
Enrico Savio (Mitte) moderiert den Redtenbacher Talk zum aufrüttelnden Bericht "Earth for all" des Club of Rome.
„Earth for all“ ist ein Überlebensleitfaden für den Planeten, ein Bericht, der Szenarien beschreibt, berechnet und mit Fakten hinterlegt, die der Menschheit für die Zukunft bevorstehen. Um eine künftige globale Wohlergehensökonomie gewährleisten zu können und die soziale, ökonomische und ökologische Katastrophe abwenden zu können, bedarf es einer außerordentlichen Kehrtwendung in fünf Bereichen: die weltweite Armut, die Vermögensunterschiede, die Ungleichheit der Frauen, das Ernährungssystem und die Energiegewinnung. Gelingt dies nicht, prophezeit der Club of Rome ein soziales Dilemma sowie massive Hunger- und Umweltkatastrophen.
Wie können wir den Planeten retten?
Die Lösung sieht der Club of Rome in einem neuen ökonomischen Betriebssystem, das vor allem die regionale Wirtschaft, Bürgerfonds, regenerative Landwirtschaft und erneuerbare Energie zum Schwerpunkt macht. Ein Umdenken findet bereits langsam statt, ist aber noch zu wenig im Handeln angekommen – insbesondere nicht in politisch dafür entscheidenden Ebenen. Laut Club of Rome sind es die zwei Akteure Staaten und Bürger:innen, die aufzuwachen haben. Die Bürger:innen haben sich dabei als Öffentlichkeit und Investition in die Zukunft zu behaupten. Die Hebel sind vorhanden, erklärt der Bericht, und sie sind von den Zuständigen zu betätigen. Und das sofort!
„Die Debatte um den Bericht beim Redtenbacher Talk zeigt, wie das geforderte Umdenken die gewohnten Vorstellungen sprengt. Die praktische Umsetzung ist dann erst recht eine radikale Herausforderung. Die Argumente des Club of Rome sind so fundiert dargelegt, dass es eine vernichtende Ignoranz wäre, wenn nicht alle gesellschaftlichen Kreise sofort diesen giant leap, diesen Riesensprung der Veränderung in Angriff nehmen“, resümiert Diskussionsleiter Enrico Savio von der Redtenbacher Gesellschaft.
Teilnehmer Hermann Proyer steht dem Glauben an einen Wandel, an eine systemische Veränderung unseres Wirtschafts- und Finanzsystems angesichts der zaudernden Politiker:innen skeptisch gegenüber. „Nur bei radikaler Änderung unserer Haltung gegenüber der Natur, dem Verbrauch, dem Konsum und dem Energieverbrauch, bei politischen Beteiligungen und Mitnahme der Bürger:innen bei politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen, ist ein Überleben möglich. Alles andere führt zu einer fatalen und weltweiten Krise“, fasst Proyer zusammen und fordert damit die Entscheidungsträger:innen und Bürger:innen zum Handeln auf.